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Evangelium vom Freitag


Monika

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Freitag der 2. Woche im Advent

 

Zur Lesung

 

Der Prophet hat die Befreiung aus Babel angekündigt, aber es scheint, dass er mit dieser Botschaft auf skeptische Ablehnung stieß. In Kap. 48 wendet er sich mit großer Eindringlichkeit an das Volk, das auch auf die Propheten der früheren Zeit nicht hörte und deshalb in die Katastrophe hineingeriet. Wenigstens aus seiner Erfahrung sollte dieses Volk, das „beim Namen des Herrn schwört und sich zu Israels Gott bekennt“ (48, 1), lernen, dem Wort Gottes zu glauben und den Weg zu gehen, den er es führt (V. 17). - Ps 81, 14-17; Bar 3, 13.

 

 

 

Lesung Jes 48, 17-19

 

Hättest du doch auf meine Gebote geachtet!

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

17 So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was Nutzen bringt, und der dich auf den Weg führt, den du gehen sollst.

 

18 Hättest du doch auf meine Gebote geachtet! Dein Glück wäre wie ein Strom und dein Heil wie die Wogen des Meeres.

 

19 Deine Nachkommen wären (zahlreich) wie der Sand und deine leiblichen Kinder wie seine Körner. Ihr Name wäre in meinen Augen nicht getilgt und gelöscht.

 

 

 

Zum Evangelium

 

Gott kann es den Menschen nie recht machen. Das wird zuerst im Bild von den launischen Kindern gesagt (V. 16-17): dann wird es an der Erfahrung gezeigt. die zuerst Johannes und nach ihm Jesus gemacht hat (V. 18-19): beide wurden von „dieser Generation“, d. h. von Israel, abgelehnt (vgl. Mt 12, 39). Der Heilsplan Gottes aber setzt sich aus eigener Kraft durch, und die Weisheit Gottes, die durch Johannes und durch Jesus gesprochen hat, wird gerechtfertigt durch das, was sie bewirkt (V. 19b; Lk 7, 35: „durch alle ihre Kinder“): es gibt Menschen, die auf eigenes Recht haben verzichten und Gott Recht geben. - Mt 3, 4; 9, 10-11; Lk 7, 29-35; Röm 3, 4; Ps 51, 6.

 

 

Evangelium Mt 11, 16-19

 

Sie hören weder auf Johannes noch auf den Menschensohn

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

16 Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen:

 

17 Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen.

 

18 Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen.

 

19 Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, Recht bekommen.

 

 

 

Meditation vom Tage

 

Wenn wir sagen, dass wir Gott nicht finden können

und dass es uns vorkommt,

als sei er weit von uns entfernt,

so wollen wir damit richtiger sagen,

dass wir das Gefühl seiner Nähe nicht haben.

 

Es ist mir aufgefallen, dass viele keinen Unterschied machen

zwischen Gott und dem Gefühl von Gott,

zwischen dem Glauben und dem Gefühl des Glaubens,

und das ist ein großer Fehler

 

(Franz von Sales).

bearbeitet von Anna
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Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen

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19. Dezember

 

 

Zur Lesung Die Verkündigung der Geburt Simsons durch einen Engel ist ein Beispiel dafür, wie im Alten und im Neuen Testament über die Geburt außerordentlicher Menschen berichtet wird (vgl. Gen 18, 9-15: Isaak; Lk 1, 5-25: Johannes der Täufer; Mt 1, 18-25: Jesus). Immer handelt es sich um die Geburt eines Kindes, die eigentlich gar nicht erwartet werden konnte und die nur aus dem besonderen Eingreifen Gottes zu erklären ist. In der Schwachheit der Menschen zeigt sich die Kraft Gottes. Simson sollte daran scheitern, dass er die Kraft, die ihm zur Erfüllung ei­ner bestimmten Aufgabe verliehen war, zu seinem eigenen Ruhm und Nut­zen missbrauchte.

 

 

Lesung Ri 13, 2-7.24-25a

 

Der Engel des Herrn verkündet die Geburt des Simson

 

Lesung aus dem Buch der Richter

 

2Damals lebte in Zora ein Mann namens Manoach, aus der Sippe der Daniter; seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder.

 

3Der Engel des Herrn erschien der Frau und sagte zu ihr: Gewiss, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder; aber du sollst schwanger werden und einen Sohn gebären.

 

4Nimm dich jedoch in acht, und trink weder Wein noch Bier, und iss nichts Unreines!

 

5Denn siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Es darf kein Schermesser an seine Haare kommen; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein. Er wird damit beginnen, Israel aus der Gewalt der Philister zu befreien.

 

6Die Frau ging und sagte zu ihrem Mann: Ein Gottesmann ist zu mir gekommen; er sah aus, wie der Engel Gottes aussieht, überaus Furcht erregend. Ich habe ihn nicht gefragt, woher er kam, und er hat mir auch seinen Namen nicht genannt.

 

7Er sagte zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Trink jedoch keinen Wein und kein Bier, und iss nichts Unreines; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein, bis zum Tag seines Todes.

 

24Die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson; der Knabe wuchs heran, und der Herr segnete ihn.

 

25aDann aber begann der Geist des Herrn, ihn umherzutreiben.

 

 

 

 

Zum Evangelium In den beiden ersten Kapiteln erzählt Lukas von der Geburt Johannes‘ des Täufers und der Geburt Jesu. In der Darstellungsweise schließt er sich an alttestamentliche Modelle an; auch dort wird von der Ankündigung außerordentlicher Geburten berichtet (vgl. Lesung). Im Licht von Maleachi 3, 23-24 erscheint Johannes als der Bote und Prophet, der dem kommenden Herrn die Wege bereitet. Sein Name, der von Gott selbst bestimmt wird, bedeutet „Gott ist gnädig“. - Num 6, 2-3; 1 Sam 1.

 

 

 

Evangelium Lk 1, 5-25

 

Der Engel sagte zu Zacharias: Deine Frau wird dir einen Sohn gebären

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

5Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet.

 

6Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn.

 

7Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter.

 

8Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte,

 

9wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen.

 

10Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.

 

11Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.

 

12Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht.

 

13Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.

 

14Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.

 

15Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein.

 

16Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren.

 

17Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen. ist? Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.

 

19Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.

 

20Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können, bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft.

 

21Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.

 

22Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm.

 

23Als die Tage seines Dienstes (im Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück.

 

24Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte:

 

25Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.

 

 

 

 

 

Du Spross aus Isais Wurzel

 

und Bannerzeichen der Völker

 

Könige verstummen vor dir

 

zu dir flehen die Völker.

 

Zögere nicht länger

 

komm und befreie uns!

 

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.

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2. Januar

 

Hl. Basilius der Grosse

und

Hl. Gregor von Nazianz

 

Bischöfe, Kirchenlehrer

 

 

Basilius, schon von seinen Zeitgenossen „der Große“ genannt, wurde nur 49 Jahre alt. Er stammte aus angesehener christlicher Familie, studierte an mehreren Hochschulen. Erst in reifem Alter getauft, ist er nach seinen eigenen Worten damals „wie aus tiefem Schlaf erwacht, um das wunderbare Licht der Wahrheit des Evangeliums zu betrachten“. Er wurde Mönch und schrieb zwei Regeln für Mönche. 364 wurde er Priester, 370 Erzbischof von Cäsarea in Kappadozien. In seinen Schriften verteidigte er die Gottheit Christi und des Heiligen Geistes. „Tausend Sorgen um die Kirche“ bedrängten ihn: kirchliche Organisation, Ordnung der Liturgie, Reinheit des Glaubens, Hebung des Klerus und des Mönchtums, soziale Probleme. Basilius starb am 1. Januar 379.

 

Gregor Nazianz war Sohn des gleichnamigen Bischofs von Nazianz in Kleinasien. Er war Studienfreund des heiligen Basilius, wurde Mönch und (362) Priester. Kurze Zeit war er Erzbischof von Konstantinopel. Aber glücklicher fühlte er sich, wenn er aus der Verwaltungsarbeit und dem Treiben der Politik (auch der Kirchenpolitik) zu sich selbst zurückkehren und mit Gott stille Zwiesprache halten konnte. Er war ein leidenschaftlicher Gottsucher und Verfechter der Gottheit Christi; deshalb auch „der Theologe“ genannt. Er starb 390.

 

 

 

Das Vergängliche und das Ewige

 

„Häng dich nicht an das Vergängliche, als wäre es ewig, und verachte nicht das Ewige, als wäre es vergänglich.“ – „Das Verlangen, Gottes Größe zu preisen, ist allen vernunftbegabten Wesen von der Natur gegeben. Aber würdig über Gott zu reden, dazu sind alle in gleicher Weise unfähig.“ (Basilius, Reden)

 

 

 

Was schadet

 

„Wären nur alle darin mit mir einig, dass die unruhige Geschäftigkeit den Gemeinden nur schadet. Der Glaube geht in die Brüche, wenn er als Deckmantel für die ehrgeizige Rechthaberei der Einzelnen dienen muss.“ (Gregor von Nazianz, Brief an Basilius)

 

 

 

 

Zur Lesung. Weil die Kirche der eine Leib Christi ist und von dem einen Geist Christi lebt, ist die Einheit geradezu ihr Wesensgesetz. Die Einheit setzt den Frieden voraus und ist dessen Vollendung. Frieden aber kann es nur geben, wo die Menschen bereit sind, einander zu dienen und einander in Liebe zu ertragen (Eph 4, 2). In den Versen 4, 4-6 sind zweimal drei Rufe zur Einheit aneinander gereiht: 1. Ein Leib - ein Geist - eine Hoffnung: das ist die Kirche: 2. ein Herr - ein Glaube - eine Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche ständig neu geboren wird. Dazu kommt in 4, 6 die alles übergreifende Aussage von dem einen Gott und Vater aller. - Im zweiten Teil dieser Lesung (4, 7.11-13) wird deutlich, dass Einheit nicht dasselbe ist wie Einerleiheit, im Gegenteil: nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des einen Leibes überhaupt möglich. Je­der hat in der Gemeinde - im Gottesdienst und im Alltag - seine besondere Gnade; es gibt Apostel, Evangelisten, Hirten und Lehrer (Bi­schöfe und Diakone werden noch nicht erwähnt). Er ist der eine Christus, der alle diese Ämter und Dienste „gibt“; er, der erhöhte Herr ist auch „das Haupt“ (4, 15), das den Leib, die Kirche, zusammenhält und be­herrscht. - Zu 4, 1-3: Eph 3, 1; Röm 12, 1.16; Kol 3, 12-14. - Zu 4, 4-6: Röm 12, 5; Eph 2, 16.18; 1 Kor 8, 6. - Zu 4, 7.11-13: Röm 12, 3-8; 1 Kor 12, 11.28; Kol 1, 25.28. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

Eph 4, 1-7.11-13

 

1 Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging.

2 Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe,

3 und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.

4 Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist;

5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,

6 ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.

7 Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.

11 Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,

12 um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi.

13 So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Wer in der Gemeinde zum Lehren und Verkündigen berufen ist, hat am meisten Grund zur Demut. Er weiß ja, dass er selbst immer hinter dem zurückbleibt, was er anderen als Wort Gottes sagt und auslegt. Mit dem Blick auf die Schriftgelehrten und Pharisäer warnt Jesus seine Jünger vor jeder Form von Heuchelei und Anmaßung. „Der Größte von euch soll euer Diener sein“ (V. 11). Alle Titel und Würden („Rabbi“, „Vater“, „Lehrer“ ...) machen den Menschen vor Gott nicht besser und nicht größer. Gott bedient sich mit Vorliebe unscheinbarer Mittel, um seine großen Werke zu tun. - Zu 23, 11: Mt 20, 26-27; Mk 9, 35; Lk 9, 48. - Zu 23, 12: Ijob 22, 29; Spr 29, 23; Lk 18, 14. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Mt 23, 8-12

 

 

8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.

9 Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.

10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.

11 Der Größte von euch soll euer Diener sein.

12 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

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So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen.

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9. Januar

 

 

 

Zur Lesung Von der Unterscheidung der Geister sprach Johannes in 4, 1-6. Das entscheidende Kennzeichen: ob einer sich zur wahren Menschwerdung des Gottessohnes bekennt (4, 2). Die heutige Lesung bringt dazu eine Ergänzung: „Wenn wir einander lieben“ (V. 12). Die beiden Kennzeichen sind im Grunde nur eins; denn aus dem Wissen um die Liebe, die Gott uns erwies, als er seinen Sohn in die Welt sandte, ergibt sich die Bruderliebe als notwendige Folgerung (V. 11.16). Für diese Liebe, d. h. für den Menschen, der liebt, gibt es keine Furcht vor dem Gericht (V. 17-18). Das ist keine psychologische, sondern eine heilsgeschichtliche Aussage: das Gericht liegt hinter uns, die Zukunft hat schon begon­nen. - Obwohl wir noch in dieser Welt sind, sind wir dem ähnlich, der in der Liebe vollendet und verherrlicht ist, Christus. Das ist wahr in dem Maß, als wir in Gott bleiben und Gott in uns bleibt - Mt 18, 33; Joh 1, 18; 6, 46; Röm 5, 5; Joh 17, 6-8; Röm 8, 15; Jak 2, 13.

 

 

 

 

 

Lesung 1 Joh 4, 11-18

 

Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns

 

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

 

11Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.

 

12Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.

 

13Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben.

 

14Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt.

 

15Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott.

 

16Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

 

17Darin ist unter uns die Liebe vollendet, dass wir am Tag des Gerichts Zuversicht haben. Denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt.

 

18Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe, und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist nicht vollendet.

 

 

Zum Evangelium Die Wunder Jesu haben das gleiche Ziel wie seine Worte: den Menschen zu sagen, dass mit seinem Auftreten die Herrschaft Gottes gekommen ist. Nach der Brotvermehrung berichtet das Evangelium vom Gehen Jesu über den See. Jesus ist Herr und Erlöser auch der Elemente, das sollen die Jünger sehen und begreifen. Sie sehen es wohl, aber sie begreifen nichts. Sie halten Jesus für ein Gespenst, ähnlich wie bei den Erscheinungen nach der Auferstehung. Dass die Jünger unfähig sind, Jesus zu verstehen, so unfähig wie die Volksmenge, wird besonders im Markusevangelium betont (vgl. Mk 6, 51-52 mit Mt 14, 33). Erst mit dem Bekenntnis des Petrus in Cäsarea Philippi (Mk 8, 29) beginnen sie das Geheimnis Jesu zu verstehen. Das scheint fast unglaublich; warum sind sie dann die ganze Zeit mit Jesus gegangen? Für den Evangelisten scheint sich diese Frage nicht zu stellen; ihm ist wichtig, die Gefahr des Unglaubens zu zeigen, gegen die auch der engere Jüngerkreis Jesu nicht gesichert ist. Geheilt wird dieser schwache Glaube nicht durch die Erscheinung Jesu (noch weniger durch andere Erscheinungen), sondern durch sein Wort. - Mk 4, 13; 8, 20-21.

 

 

Evangelium Mk 6, 45-52

 

Sie sahen ihn über den See gehen

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

45Gleich darauf forderte er seine Jünger auf, ins Boot zu steigen und ans andere Ufer nach Betsaida vorauszufahren. Er selbst wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken.

 

46Nachdem er sich von ihnen verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten.

 

47Spät am Abend war das Boot mitten auf dem See, er aber war allein an Land.

 

48Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache ging er auf dem See zu ihnen hin, wollte aber an ihnen vorübergehen.

 

49Als sie ihn über den See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf.

 

50Alle sahen ihn und erschraken. Doch er begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!

 

51Dann stieg er zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Sie aber waren bestürzt und außer sich.

 

52Denn sie waren nicht zur Einsicht gekommen, als das mit den Broten geschah; ihr Herz war verstockt.

 

 

 

 

 

„Die Welt der Sicherungen, der Ansprüche und der Forde­rungen ist zuletzt eine Welt der Angst. Wenn die Angst heute auch auf viele Christen übergreift und ihren furchtbaren Ausdruck darin findet, dass sie mit den Gottlosen wetteifern im Ersinnen immer schrecklicherer Todeswaffen, so hat das seinen tiefsten Grund in dem verborgenen Zwiespalt ihrer Existenz. Alle letzte Angst des Menschen kommt aus der Lüge und noch aus Resten der Lüge, in denen er lebt; ist Angst davor, dass etwas aufgedeckt wird. Die Lüge im Christen ist die, dass er sich Christ nennt und dennoch der Liebe nicht glaubt. Nur wer arm ist in dieser Welt, wer es wagt, ganz angewiesen zu sein auf die Liebe des Vaters, ganz ihr ausgeliefert, ihr allein, der fürchtet sich nicht, er vertraut. Denn ,Furcht ist nicht in der Liebe‘ (1 Joh 4, 18)“ (Heinrich Spaemann).

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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