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Die Liebe und das Priestersein


josberens

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Auf ein gemütliches Heim und Geborgenheit in der Familie können sie sich freuen.
Interessantes Frauenbild, das da im Hintergrund steht.

 

Damit habe ich mal einen evangelischen Kollegen aufgezogen, der mich auch immer mit dem Zölibat genervt hat. Als er wieder davon anfing, sagte ich: "Ja. Ach, ihr Evangelischen habt es einfach gut. Ihr kommt abends nach Hause, das Essen gerichtet, eine liebe Frau <_< empfängt euch, dann schmust ihr noch mit den Kindern. :unsure::D:D "

 

Darauf bekam er einen roten Kopf und meinte entrüstet: "Haben SIE vielleicht eine Ahnung von Ehe ..." ;):):D

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Ganz klar: Der Pflichtzölibat hat früher viele davon abgehalten, Priester zu werden. Heute spielt das kaum noch eine Rolle, weil (zumindest in Westeuropa) kaum noch jemand Priester werden will - und zwar völlig unabhängig vom Zölibat.

 

Ich würde mich ja dagegen einsetzen, wenn ich nur den geringsten Schimmer der Hoffnung hätte, dass dadurch allzu viel besser würde. Zum einen würde man meiner Meinung nach nur die einen Probleme (sexualfrustrierte Priester, Priestermangel) gegen andere (Ehekrach, Scheidungen, dauernde Ablenkung) eintauschen. Zum anderen denke ich, dass die entscheidenden Sorgen, die sich die Kirche machen müsste, dadurch nicht gelöst würden.

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Auf ein gemütliches Heim und Geborgenheit in der Familie können sie sich freuen.
Interessantes Frauenbild, das da im Hintergrund steht.

 

Damit habe ich mal einen evangelischen Kollegen aufgezogen, der mich auch immer mit dem Zölibat genervt hat. Als er wieder davon anfing, sagte ich: "Ja. Ach, ihr Evangelischen habt es einfach gut. Ihr kommt abends nach Hause, das Essen gerichtet, eine liebe Frau <_< empfängt euch, dann schmust ihr noch mit den Kindern. :unsure::D:D "

 

Darauf bekam er einen roten Kopf und meinte entrüstet: "Haben SIE vielleicht eine Ahnung von Ehe ..." ;):):D

 

Dazu fällt mir unweigerlich Folgendes ein aus "Glücklich lebt, wer Spass versteht":

 

Zwei Brautleute, die am nächsten Tag heiraten wollen, gingen beichten. Der Geistliche hört erst das Sündenbekenntnis des Bräutigams an, gab ihm die üblichen Ermahnungen und erteilte ihm dann die Lossprechung. "Ehrwürdiger Pater", fragte der junge Mann überrascht, "Eine Buße legt ihr mir nicht auf? " " Wozu noch Buße?" antwortete der Pater, "heiratest du nicht morgen, mein Sohn?"

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Hi Joseph!

 

Kannst du Dir vorstellen, dass man den Zölibat nicht nur als ein Opfer, sondern als Gnade sehen kann? Das denke ich zumindest immer wieder, wenn ich mir so manche Ehen und Familien ansehe.

Es fängt mit einer Abhängigkeit bei so manchen an. Viele bleiben ein Leben lang in der Familie einsam, weil sie denken, dass Menschen in der Nähe Einsamkeit vertreiben würde - und sie lernen es nie, Einsamkeit als Selbstand zu kultivieren.

Es geht weiter mit Ehekrachs und Scheidungen, die so tiefe Wunden in manche Menschen reißen, dass sie ihr Leben lang nicht damit fertig werden.

Und schließlich die ganzen Einschränkungen, mit denen so ein armer Liierter fertig werden muss. Nie hat man seine Ruhe. Dauernd kommt ein Quälgeist (Frau, Kinder) und will irgendwas. Und dann wird ein Kind krank oder die Frau hat im entscheidenden Moment Migräne oder sonst was. Man kann nicht einfach einen Tag lang machen, was man will und was einen interessiert. Je nach Ehegespons und je nach Kinder.

 

Wenn ich einige Familien ansehe, dann denke ich nur: "Herr, ich danke dir für die Erlösung, die du mir durch die Berufung zum Zölibat gewährt hast." (Und gleich hintendrauf: "Ich danke dir, dass ich nicht bin wie diese da!" - ein wenig Pharisäer bin ich auch.)

 

Das heißt nicht, dass es nicht auch Ehen und Familien gäbe, die wirklich eine tiefgreifende Bereicherung sind. Aber ich halte diese eher für eine Minderheit. Der Normalfall von Familie sieht meiner Meinung nach eher trübe aus.

Klar: Wenn es eine gute Ehe ist, dann bereichert sie und gibt den Beteiligten etwas, was man ohne Ehe nicht bekommt. Aber andererseits gilt das Gleiche auch für den Zölibat: Auch der Zölibat kann einem Menschen etwas geben, was eine Ehe nicht geben kann. Es ist eine Frage der Veranlagung und Berufung.

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Gerlinde Blosche
Lieber Mariamante,

es ist halt Tatsache, dass Priester trotz dieses Gelöbnisses scheitern, weil sie auch nur Menschen sind und deshalb fehlbar. Vielleicht denke ich da zu menschlich, wenn ich ihnen trotz dieses vorgefallenen Fehlers eine weitere Chance in ihrem Beruf einräumen würde.

Die Sache mit der Vergebung wird m.E. ein wenig einseitig betrachtet: Jesus hat Sünden vergeben allerdings unter der Voraussetzung der Reue und Umkehr. Zur Ehebrecherin sagte er nicht: "Du hast doch gar nicht gesündigt. Das ist doch alles ganz normal"- sondern er sprach: "Ich verurteile dich nicht- gehe hin, und sündige nicht mehr." Sowohl der Bruch eines Ehegelöbnisses durch Untreue wie auch der Bruch des Versprechens der Ehelosigkeit ist m.E. nicht dadurch lösbar dass man sagt: Gut- der Ehemann ist schwach- soll halt weiter untreu sein, ich vergebe. Die Notwendigkeit der Umkehr ist Voraussetzung. Wieso sollte man beim Priester- der doch Vorbild sein sollte- anders verfahren und das Brechen seines Versprechens noch zugute halten? Würde das nicht bedeuten, man bevorzuge? Und soweit ich informiert bin: Wenn der Priester seinen Treuebruch des Gelöbnisses der Ehelosigkeit bereut und die Beziehung nicht aufrecht erhält, dann wird ihm doch vergeben.

Meiner Erfahrung nach setzt sich die Gemeinde, vorausgesetzt der Priester hat seinen Dienst gewissenhaft erfüllt, meist dafür ein, dass er bleiben kann. Von einem Ärgernis diesbezüglich hört man heute weniger.
Wie gesagt: z.B. auch Männer, die ihrem Treuegelöbiss nicht entsprachen, werden von den Ehefrauen nicht sogleich verstossen. Aber wenn der Mann die Treue gar nicht versuchen will, geht es nicht. Ich würde es als inkonsequent ansehen, wenn der Priester seine Gelöbnisse ohne Konsequenzen zurückziehen kann.
Eher erwarten die Menschen folgende Qualitäten von

ihrem Priester: Menschliche und christliche Reife, Einsatzbereitschaft und fachliche Kompetenz in seinem Dienst, ferner menschliche und charakterliche Qualitäten wie Ehrlichkeit, Offenheit, Verlässlichkeit, Freundlichkeit, Toleranz und Sensibilität im Umgang mit Menschen, Bereitschaft zum Zuhören, Dialog- und Kontaktfähigkeit.-

Das sind sicher auch Qualitäten, die von Priestern erwartet werden - aber auch ein Priester ist kein Superman. Eines sollte ein Priester allerdings haben: Einen starken Glauben und eine tiefe, persönliche Beziehung zu Christus. Wenn das fehlt, dann sind alle anderen aufgezählten Eigenschaften nicht unbedingt "priesterbezogen" - denn Reife, Ehrlichkeit, Freundlichkeit etc. erwartet man wohl auch von jedem Menschen, der einen Beruf hat wo ihm Verantwortung für andere Menschen anvertraut ist (Lehrer, Art, Sozialarbeiter).

Lieber Mariamante,

dass ein Priester kein Supermann sein muss, das wissen wir alle. Ich sehe jetzt mal das Umkehren im konkreten Fall: wenn der Priester ein Kind gezeugt hat und die Frau weiterhin

liebt. Ist es nicht ein wenig viel verlangt, sich von Frau und Kind abwenden zu müssen um den Beruf zu erhalten?

Liebe Grüße, Gerlinde

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Lieber Mariamante,

dass ein Priester kein Supermann sein muss, das wissen wir alle. Ich sehe jetzt mal das Umkehren im konkreten Fall: wenn der Priester ein Kind gezeugt hat und die Frau weiterhin

liebt. Ist es nicht ein wenig viel verlangt, sich von Frau und Kind abwenden zu müssen um den Beruf zu erhalten?

Liebe Grüße, Gerlinde

Könnte man nicht aber auch diese Sichtweise haben: Dass es vom Priester einfach zu viel verlangt ist, Frau, Kindern, der Familie dienen zu müssen UND der Gemeinde?
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Hi Joseph!

Kannst du Dir vorstellen, dass man den Zölibat nicht nur als ein Opfer, sondern als Gnade sehen kann? Das denke ich zumindest immer wieder, wenn ich mir so manche Ehen und Familien ansehe.

Es fängt mit einer Abhängigkeit bei so manchen an. Viele bleiben ein Leben lang in der Familie einsam, weil sie denken, dass Menschen in der Nähe Einsamkeit vertreiben würde - und sie lernen es nie, Einsamkeit als Selbstand zu kultivieren.

Es geht weiter mit Ehekrachs und Scheidungen, die so tiefe Wunden in manche Menschen reißen, dass sie ihr Leben lang nicht damit fertig werden.

Und schließlich die ganzen Einschränkungen, mit denen so ein armer Liierter fertig werden muss. Nie hat man seine Ruhe. Dauernd kommt ein Quälgeist (Frau, Kinder) und will irgendwas. Und dann wird ein Kind krank oder die Frau hat im entscheidenden Moment Migräne oder sonst was. Man kann nicht einfach einen Tag lang machen, was man will und was einen interessiert. Je nach Ehegespons und je nach Kinder.

 

Wenn ich einige Familien ansehe, dann denke ich nur: "Herr, ich danke dir für die Erlösung, die du mir durch die Berufung zum Zölibat gewährt hast." (Und gleich hintendrauf: "Ich danke dir, dass ich nicht bin wie diese da!" - ein wenig Pharisäer bin ich auch.)

 

Das heißt nicht, dass es nicht auch Ehen und Familien gäbe, die wirklich eine tiefgreifende Bereicherung sind. Aber ich halte diese eher für eine Minderheit. Der Normalfall von Familie sieht meiner Meinung nach eher trübe aus.

Klar: Wenn es eine gute Ehe ist, dann bereichert sie und gibt den Beteiligten etwas, was man ohne Ehe nicht bekommt. Aber andererseits gilt das Gleiche auch für den Zölibat: Auch der Zölibat kann einem Menschen etwas geben, was eine Ehe nicht geben kann. Es ist eine Frage der Veranlagung und Berufung.

Danke und Vergelts Gott für diese Ausführungen. Sie zeigen die andere - die positive Seite auf, die von Josef gerne ausgeblendet wird wenn er von "Menschseinsverkürzungen" schreibt. Könnte doch ein Denkanstoß für Josef sein, da dies von einem Priester geschrieben ist. bearbeitet von Mariamante
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Könnte man nicht aber auch diese Sichtweise haben: Dass es vom Priester einfach zu viel verlangt ist, Frau, Kindern, der Familie dienen zu müssen UND der Gemeinde?

Ich kenne Unternehmer, die kriegen es ganz hervorragend auf die Reihe, den Kunden, der Firma, der Frau und den Kindern zu dienen. Grundsätzlich sind das aber solche, wo die Familie zumindest großflächig an einem Strang zieht.

 

Ich glaube, dass eine gute Pfarrersfamilie tatsächlich den Dienst eines Priesters fruchtbarer machen könnte. Aber eben nicht bei allen Pfarrersfamilien.

 

Es ist tatsächlich nicht ganz leicht, wenn man als Priester nur auf sich alleine gestellt ist. Bei manchen Fragen wäre ein vertrauenswürdiger Gesprächspartner, der in der Materie drin ist (nicht der Priesterfreund 120 km entfernt), wirklich wichtig. Gerade dann, wenn man sich fragt, ob jetzt alle rumspinnen, oder man selbst einen Dachschaden hat. So was muss von außen geklärt werden.

 

Freunde vor Ort sind da von großer Wichtigkeit. Aber hier gilt wieder das Gleiche, wie bei der Ehe: Nur, wenn es wirklich gute Freunde (oder Freundinnen) sind. Freunde, die das Vertrauen nicht wert sind, oder die manipulieren wollen, oder die den Mund in diskreten Fragen nicht halten können, sind ebenso gefährlich, wie Ehefrauen mit diesen Eigenschaften.

 

Es kommt übrigens noch ein wirklich dickes Ding dazu. Manche Leute gestehen Priestern nicht nur keine Familie zu, sondern nicht einmal Freunde, schon gar nicht weibliche. Und wehe dem Priester, der sich von so einem Quatsch davon abhalten lässt, Freunde zu suchen und Freundschaften zu pflegen. Das ergibt dann die bitterharten Hagestolze, die schon so manche Pfarrei ruiniert haben.

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Gerlinde Blosche

 

Lieber Mariamante,

dass ein Priester kein Supermann sein muss, das wissen wir alle. Ich sehe jetzt mal das Umkehren im konkreten Fall: wenn der Priester ein Kind gezeugt hat und die Frau weiterhin

liebt. Ist es nicht ein wenig viel verlangt, sich von Frau und Kind abwenden zu müssen um den Beruf zu erhalten?

Liebe Grüße, Gerlinde

Könnte man nicht aber auch diese Sichtweise haben: Dass es vom Priester einfach zu viel verlangt ist, Frau, Kindern, der Familie dienen zu müssen UND der Gemeinde?

Klar, dass es im konkreten Fall nicht leichter würde, es kommt natürlich auch auf den einzelnen und seine Familienverhältnisse an. Aber Frau und Kind zu verlassen um den erlernten Beruf, den man auch liebt, zu erhalten, lastet sicher auch enorm auf seiner weiteren Tätigkeit als Priester.

Ich möchte mich nicht zwischen beiden entscheiden müssen.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Es ist tatsächlich nicht ganz leicht, wenn man als Priester nur auf sich alleine gestellt ist. Bei manchen Fragen wäre ein vertrauenswürdiger Gesprächspartner, der in der Materie drin ist (nicht der Priesterfreund 120 km entfernt), wirklich wichtig. Gerade dann, wenn man sich fragt, ob jetzt alle rumspinnen, oder man selbst einen Dachschaden hat. So was muss von außen geklärt werden.
Dass der Priester Freundschaften braucht damit er nicht vereinsamt oder abhebt finde ich (nebst der tiefsten Freundschaft und Liebe zu Christus) auch wichtig. Bei einer zu großen Vereinsamung ist die Gefahr im "Freund Alkohol" einen Tröster zu suchen sehr groß. Ich denke dass Priesterfreundschaften (vor allem, wenn die Entfernung nicht 120 km ausmacht) auch sehr fruchtbar sein können. (In dieser Hinsicht sind die Oratorianer m.E. auf einem ganz guten Weg). bearbeitet von Mariamante
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Wichtiger, als die Abschaffung des Pflichtszölibats, wäre mir die Abschaffung des Zölibats-Quatschs. Damit meine ich völlig überzogene, manchmal extrem kitschige Vorstellungen vom Zölibat - sowohl bei der Gemeinde, als auch bei Priesteramtskandidaten, als auch bei geweihten Priestern und in der Kirchenleitung. Also querbeet.

 

Dadurch werden Priester auf überhöhte Sockel gestellt.

Dadurch werden Priester zur seelischen Verwahrlosung getrieben.

Dadurch werden Priester gesellschaftlich isoliert.

Dadurch werden Priester in menschlichen Fragen zur Inkompetenz bewogen.

 

Außerdem ist es peinlich.

 

 

Nur mal so ein Beispiel.

Ich habe ein großes Glück mit meinem Liturgiekreis. Da konnte ich humorig und offen erzählen, was bei der letzten Taufe geschehen ist. Die Mutter war eine junge, rassige, hübsche Italienerin. Vor der Taufe hat sie bereits im Sekretariat nachgefragt, ob sie ein Kleid mit Ausschnitt tragen dürfe. Nichtsahnend sagte die Sekretärin: "Also über so was regt sich unser Pfarrer sicher nicht auf. Das ist für den kein Thema."

 

Naja. Dann erschien die Mutter zur Taufe. Genauer: Es erschien ihr Ausschnitt. Aber hallo! Und die Frau war wirklich gut gebaut. Und sie entließ sich keine Gelegenheit entgehen, ihre Brüste so zu drappieren, dass ich gar nicht mehr umhin kam, draufzugucken.

 

Hier war bereits der erste Punkt vom Priesterklische erreicht. Sie dachte, es wäre mir peinlich. Sie dachte, man könne einen Priester in Verlegenheit bringen. Sexuelle Provokation als Folter. Kaum denkbar, dass mich das wirklich amüsiert hat (zumal sie wirklich gut aussah).

 

Im Liturgiekreis konnten wir uns dann auch lustig (wenn auch nur kurz) darüber unterhalten. Ich habe gegrinst und alle anderen grinsten mit. War locker.

 

Wäre allerdings der Liturgiekreis anders besetzt (ich habe da so einige konrete Personen vor Augen), dann wäre das unmöglich. Die Frau wäre verteufelt worden. (Womöglich mit nationalistischen Beimengungen - die Italiener, jaja, ...) Ich wäre wechselseitig bemitleidet und beargwöhnt worden. Und das ergibt eine grausame Atmosphäre. Igitt!

 

Und so eine verkniffene Atmosphäre (aus wirklich nichtigem Anlass) kann gerade bei jungen oder unsicheren Priestern grausame Folgen haben. Wer seine sexuelle Identität nicht gefunden und gepflegt hat, wird hier noch unsicherer - und manche zerbrechen an so einem blöden Mist.

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Klar, dass es im konkreten Fall nicht leichter würde, es kommt natürlich auch auf den einzelnen und seine Familienverhältnisse an. Aber Frau und Kind zu verlassen um den erlernten Beruf, den man auch liebt, zu erhalten, lastet sicher auch enorm auf seiner weiteren Tätigkeit als Priester.

Ich möchte mich nicht zwischen beiden entscheiden müssen.

Liebe Grüße, Gerlinde

Eine starke Entschiedenheit und ein bewußtes Ja zur Ehelosigkeit sollte den katholischen Priester begleiten.
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Naja. Dann erschien die Mutter zur Taufe. Genauer: Es erschien ihr Ausschnitt. Aber hallo! Und die Frau war wirklich gut gebaut. Und sie entließ sich keine Gelegenheit entgehen, ihre Brüste so zu drappieren, dass ich gar nicht mehr umhin kam, draufzugucken.

 

 

Das hatte vielleicht gar nichts mit dir zu tun. Evtl hat sie nur gehofft, dass Kind schreit nicht so viel, wenn es die Mahlzeiten vor Augen hat. <_<

 

 

Übrigens soll es Leute geben, die sich nicht mal von einer Armada an wohlmeinenden Angehörigen davon abbringen lassen, dass es die anderen sind, die rumspinnen.

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Ich denke dass Priesterfreundschaften (vor allem, wenn die Entfernung nicht 120 km ausmacht) auch sehr fruchtbar sein können. (In dieser Hinsicht sind die Oratorianer m.E. auf einem ganz guten Weg).

Die sind auch wichtig, die Priesterfreundschaften. Man kennt so einige Probleme des anderen vom eigenen Erleben her.

 

Aber ich meine insbesondere Freundschaften zu Frauen. Männer brauchen Frauen. Hilft nichts - übrigens nicht mal bei homosexuellen Priestern. Der Mensch ist einfach auf die Zweigeschlechtlichkeit hin geschaffen. Da muss eine gegenseitige Ergänzung stattfinden. Das muss nicht in der Ehe sein, das muss auch nicht sexuell geprägt sein. Aber wenn diese gegenseitige Befruchtung (... neee, nix Falsches denken!) fehlt, entstehen seelische Defizite oder sogar Verkrüppelungen.

 

Und hier wirken viele landläufige Zölibatsklischees verheerend. Der ganze "Club der toten Hosen" hat hier seinen Ursprung.

Gerade, wenn manchmal so schnell gesagt wird, dass der Zölibat schuld sei, an menschlichen oder sexuellen Abartigkeiten von Priestern, glaube ich dass es nicht wirklich der Zölibat selbst ist, sondern der durch solche Klischees hervorgerufene Mangel. Das Ergebnis ist stets etwas Verkniffenes, Verklemmtes, Verdruckstes, das sich irgend ein Ventil sucht. Alkohol, Workaholic, eine harte, eiskalte Fassade, überzogene Machtansprüche, ...

Die Folgen sind Humorlosigkeit, Gefühlskälte, mangelnde Motivation und weiterer Rückzug.

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Aber ich meine insbesondere Freundschaften zu Frauen. Männer brauchen Frauen. Hilft nichts - übrigens nicht mal bei homosexuellen Priestern. Der Mensch ist einfach auf die Zweigeschlechtlichkeit hin geschaffen. Da muss eine gegenseitige Ergänzung stattfinden. Das muss nicht in der Ehe sein, das muss auch nicht sexuell geprägt sein. Aber wenn diese gegenseitige Befruchtung (... neee, nix Falsches denken!) fehlt, entstehen seelische Defizite oder sogar Verkrüppelungen.
Ja. Eine solche heilsame Freundschaft ist vom hl. Franz von Sales und der hl. Johanna Franziska Chantal und auch vom Hl. Franziskus/ hl. Klara bekannt.
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Aber ich meine insbesondere Freundschaften zu Frauen. Männer brauchen Frauen. Hilft nichts - übrigens nicht mal bei homosexuellen Priestern. Der Mensch ist einfach auf die Zweigeschlechtlichkeit hin geschaffen. Da muss eine gegenseitige Ergänzung stattfinden. Das muss nicht in der Ehe sein, das muss auch nicht sexuell geprägt sein. Aber wenn diese gegenseitige Befruchtung (... neee, nix Falsches denken!) fehlt, entstehen seelische Defizite oder sogar Verkrüppelungen.

Das ist völlig richtig und vielleicht etwas, wobei es ein zölbatärer Priester sogar einen Tick leichter hat als als ein durchschnittlicher Heteromann, wenn auch nicht ganz so leicht wie ein schwuler Mann: Diese Freundschaften zwischen den Geschlechtern sind viel leichter möglich wenn von vornherein klar ist, dass die sexuelle Ebene völlig aussen vor ist.

 

Das funktioniert bei Priestern natürlich nur, wenn, wie du selbst ja sagst, sowohl der Priester als auch sein Umfeld einen vernünftigen Umgang mit dem Status des Priesters pflegen.

 

Werner

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Wichtiger, als die Abschaffung des Pflichtszölibats, wäre mir die Abschaffung des Zölibats-Quatschs. Damit meine ich völlig überzogene, manchmal extrem kitschige Vorstellungen vom Zölibat - sowohl bei der Gemeinde, als auch bei Priesteramtskandidaten, als auch bei geweihten Priestern und in der Kirchenleitung. Also querbeet.

 

Dadurch werden Priester auf überhöhte Sockel gestellt.

Dadurch werden Priester zur seelischen Verwahrlosung getrieben.

Dadurch werden Priester gesellschaftlich isoliert.

Dadurch werden Priester in menschlichen Fragen zur Inkompetenz bewogen.

Hallo Mecky,

 

ich gestehe dir natürlich zu, dass du Feierabend hast, das du Wein oder Bier trinkst, ins Kino gehst, Freundschaft pflegst, Urlaub in Spanien machst und nicht rund um die Uhr die heilige Messe zelebrierst. <_<

bearbeitet von tomlo
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Wichtiger, als die Abschaffung des Pflichtszölibats, wäre mir die Abschaffung des Zölibats-Quatschs. Damit meine ich völlig überzogene, manchmal extrem kitschige Vorstellungen vom Zölibat - sowohl bei der Gemeinde, als auch bei Priesteramtskandidaten, als auch bei geweihten Priestern und in der Kirchenleitung. Also querbeet.

 

Dadurch werden Priester auf überhöhte Sockel gestellt.

Dadurch werden Priester zur seelischen Verwahrlosung getrieben.

Dadurch werden Priester gesellschaftlich isoliert.

Dadurch werden Priester in menschlichen Fragen zur Inkompetenz bewogen.

Hallo Mecky,

 

ich gestehe dir natürlich zu, dass du Feierabend hast, das du Wein oder Bier trinkst, ins Kino gehst, Freundschaft pflegst, Urlaub in Spanien machst und nicht rund um die Uhr die heilige Messe zelebrierst. <_<

Es ist erst ungefähr 25 Jahre her, da hat meine Mutter angesichts eines Pfarreiausfluges in die Rhön größeres Aufsehen erregt, weil sie den dortigen Gemeindepriester geduzt und mit Vornamen angeredet hat.

 

Ein Priester kann man doch nicht duzen, hiess es.

 

Die beiden waren sehr gute Freunde und kannten sich schon seit dem Sandkasten, meiner Mutter wäre es nie eingefallen, ihn zu siezen oder mit Herr Pfarrer (oder gar, wie manch besonders Titelgläubiger meinte, mit "Herr Dekan" ) anzusprechen.

 

Wie gesagt, das erntete so einiges an Kopfschütteln.

 

Ich denke, so etwas meint Mecky da. Mit Feierabend oder Urlaub hat das nur am Rande zu tun.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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ich gestehe dir natürlich zu, dass du Feierabend hast, das du Wein oder Bier trinkst, ins Kino gehst, Freundschaft pflegst, Urlaub in Spanien machst und nicht rund um die Uhr die heilige Messe zelebrierst. <_<

 

Das ist aber lieb von Dir, dass Du mir das zugestehst. (Meine ich nicht ironisch, aber ich denke weiter ...)

 

Aber ist das überhaupt etwas zum Zugestehen?

Das ist so eine Sache, wenn man unsicher ist. Die von Dir genannten Dinge sind doch das Allernormalste der Welt (vielleicht außer dem Spanienurlaub). Es ist, wie wenn man jemandem zugesteht, dass auch er isst und trinkt.

 

Ist mit dem Priesterdasein verknüpft, dass man erst ein Zugeständnis einholen muss für normale Dinge? Dass man lachen darf, auch mal 'nen schmutzigen Witz erzählen darf, dass man mit Frauen rumalbert, dass man mal einen über den Durst trinkt, dass man im Schwimmbad nur mit einer Badehose bekleidet herumläuft?

 

Du meinst Deine Worte sicherlich gut, und ich kann sie auch so annehmen.

Vor einigen Jahren (naja, inzwischen eher Jahrzehnten... *graueHaareÜberDieGeheimratseckenZieh*) hätten sie mir zwar nicht direkt Druck gemacht, aber so ein ungutes Gefühl erzeugt.

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Das ist so eine Sache, wenn man unsicher ist. Die von Dir genannten Dinge sind doch das Allernormalste der Welt (vielleicht außer dem Spanienurlaub). Es ist, wie wenn man jemandem zugesteht, dass auch er isst und trinkt.

Manchen Leuten würde ich zutrauen, dass sie erschüttert wären, wenn Du einräumtest, hin und wieder die Toilette aufsuchen zu müssen.

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Geehrter Josef,

 

Ich möchte dir noch ein mal ein Paar Gedanken über die "Unpraktikkeit" eines Priesters geben, der wenn es das Zölibat nicht gebe verheiratet wäre.

 

Bei der Priesterweihe, wird dem Neupriester zum Zeichen seiner pristerlichen Würde die Stola umgelegt. Die Stola steht für das Joch Christi (iugum christi). Der Priester muss von nun an in seinem Leben ständig dieses Joch tragen, er muss für die Menschen seiner Gemeinde da sein, er muss praktisch rund um die Uhr erreichbar sein, wenn beispielsweise jemand im Sterben liegt. Er muss das iugum christi sein Leben lang tragen bis zu seinem Tode - und dieses Joch ist wirklich ein Joch im wahrsten Sinne des Wortes. Mit immer zunehmender Abnahme an Priesternachwuchs werden die Gemeinden, die ein einzelner Priester leiten muss immer größer, es gibt Mammutseelsorgeeinheiten mit bis zu 20.000 Menschen. In diesen Seelsorgeeinheiten geht die priesterliche Seelsorge immer mehr unter. Funktionen des Priesters müssen von Pastoralassistenten, Gemeindereferenten oder sogar Laien übernommen werden. Hier wäre ganz einfach kein Platz für eine Ehe und eine Familie. Was würden die Menschen von einem Priester halten der ihnen in der Feier des Sakramentes der Ehe das Versprechen abnimmt einander ein Leben lang treu zu bleiben, wenn er aber das dritte mal geschieden ist, weil durch seinen "Beruf" jede seiner Ehen in die Brüche geht.

Ein Priester ist ein Mann des Gebetes, er muss treubesorgt sein um seine Familie, die Gemeinde. Wie sollte ein verheirateter Priester diesen Pflichten nachkommen?

Eine Familie würde ganz einfach immer dem Priester im Weg stehen, er müsste entweder sein Amt oder seine Familie vernachlässigen und da wär beides nicht gut.

Deshalb bin ich froh, dass es für Priester in der römisch-katholischen Kirche das Zölibat gibt.

 

 

Gott zum Gruße

Deine Argumente für das Zölibat mögen Dich und vielleicht auch andere Menschen überzeugen. Wiederlegt werden sie aber eindeutig von unserer Schwesterkirche, der Evangelischen.

Dort sind fast alle Pastoren ganz normal verheiratet und leisten denselben Dienst wie ihre katholischen Amtsbrüder. Sie haben jedoch eine Familie, in der sie sich wohlfühlen können, wenn ihr Dienst beendet ist. Auf ein gemütliches Heim und Geborgenheit in der Familie können sie sich freuen.

Qualitätsmäßig dürften sie den Katholischen in keinster Weise nachstehen sondern, weil es ein Überschuß an Bewerbern gibt und nur die Besten zum Zug, vielleicht sogar überlegen sein. Außerdem können sie sicherlich in Familienangelegenheiten eher mitsprechen, weil sie eben eine eigene Familie haben. Ich weiß wovon ich hier spreche, denn ich habe sehr gute Kontakte zu verschiedenen evangelischen Pastorenfamilien.

Grundsätzlich habe ich großen Respekt vor einem freiwillig gelebten Zölibat. Was ich jedoch nicht verstehen und akzeptieren kann ist, das ein Pristeramtskandidat, auch wenn er noch so gut und geeignet ist, vor die Wahl gestellt wird, entweder Zölibat oder kein Priestertum.

Scheinbar ist so ein Zölibat Hauptvoraussetzung für ein Priestertum und daß kann es doch nicht sein. Dabei wissen wir doch alle, daß Jesus nicht den geringsten Wert auf Ehelossigkeit gelegt hat.

 

Liebe Grüße

Josef Berens

(ein einfacher, denkernder Katholik)

Wie schön, daß Du ev. Pastoren kennst. Hast Du - abseits des Orgelspiels - auch Einblick in die Interna der evangelischen Gemeinden?

 

Die Benutzung der Worte "Dienst beendet" übrigens ist (von Dir sicherlich ungewollt) ein besonderer Hinweis auf die Auffassungsunterschiede bezüglich des kirchlichen Amts, woraus sich u. a. die Ablehnung oder Befürwortung des Zölibats ergeben.

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Das ist so eine Sache, wenn man unsicher ist. Die von Dir genannten Dinge sind doch das Allernormalste der Welt (vielleicht außer dem Spanienurlaub). Es ist, wie wenn man jemandem zugesteht, dass auch er isst und trinkt.

Manchen Leuten würde ich zutrauen, dass sie erschüttert wären, wenn Du einräumtest, hin und wieder die Toilette aufsuchen zu müssen.

Mensch Soki!

Jetzt war ich die ganze Zeit so diskret, bin nur bis zum Schwimmbad gegangen und habe kein Wort von der Sauna erzählt ... und dann kommst Du gleich mit der Toilette.

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Tschulldigung. <_< Aber wie ich hörte, reicht nach der Weihe einmal die Woche. :unsure:

bearbeitet von Sokrates
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ich gestehe dir natürlich zu, dass du Feierabend hast, das du Wein oder Bier trinkst, ins Kino gehst, Freundschaft pflegst, Urlaub in Spanien machst und nicht rund um die Uhr die heilige Messe zelebrierst. :unsure:

 

Das ist aber lieb von Dir, dass Du mir das zugestehst. (Meine ich nicht ironisch, aber ich denke weiter ...)

 

Aber ist das überhaupt etwas zum Zugestehen?

Das ist so eine Sache, wenn man unsicher ist. Die von Dir genannten Dinge sind doch das Allernormalste der Welt (vielleicht außer dem Spanienurlaub). Es ist, wie wenn man jemandem zugesteht, dass auch er isst und trinkt.

 

Ist mit dem Priesterdasein verknüpft, dass man erst ein Zugeständnis einholen muss für normale Dinge? Dass man lachen darf, auch mal 'nen schmutzigen Witz erzählen darf, dass man mit Frauen rumalbert, dass man mal einen über den Durst trinkt, dass man im Schwimmbad nur mit einer Badehose bekleidet herumläuft?

 

Du meinst Deine Worte sicherlich gut, und ich kann sie auch so annehmen.

Vor einigen Jahren (naja, inzwischen eher Jahrzehnten... *graueHaareÜberDieGeheimratseckenZieh*) hätten sie mir zwar nicht direkt Druck gemacht, aber so ein ungutes Gefühl erzeugt.

 

So ist das, lieber Mecky. Für die banalen Dinge des Lebens sollte sich der Priester die Zeit nehmen, sonst brennt er noch aus und damit wäre niemanden geholfen. Wobei natürlich klar ist, einen 8 Stunden Tag hat man als Priester natürlich nicht, aber in deiner Position erwartest du das auch nicht, oder?

 

Mein Beichtvater z.B. trinkt sehr gerne Wein und ist eigentlich auch einer geselligen Runde nicht abgeneigt. Ich denke mal, ein kleines Laster darf jeder haben, oder <_<

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