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Benedikt XVI - was bleibt


Alfons

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vor 2 Stunden schrieb Guppy:

 

Warum nicht? War Benedikt jemals in seinem Leben ungehorsam gegenüber einem der Päpste, unter denen er für die Kirche diente? Davon habe ich bisher nichts gehört.

 

Kommt drauf an, was man als Gehorsam definiert....

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vor 2 Stunden schrieb Guppy:

 

Ich glaube das aber nicht. Es sieht ja so aus, dass Erzbischof Gänswein das Buch schon druckreif in der Schublade hatte und es nur zurückhielt, weil Benedikt noch lebte und er es nicht gewollt hätte, dass Gänswein sowas veröffentlicht. Nun kann Benedikt nicht mehr widersprechen und der Erzbischof kann sein Buch herausbringen.

 

 

Diese These würde, so sie denn zutrifft, auf einen sehr miesen Charakter schließen lassen...

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

Diese These würde, so sie denn zutrifft, auf einen sehr miesen Charakter schließen lassen...

 

Hast du eine andere Erklärung? Ich meine, wenn Erzbischof Gänswein in einigen Jahren seine Memoiren schreiben und darin auch seine persönliche Enttäuschung über Franziskus zum Ausdruck bringen würde, wäre das ja noch was anderes vielleicht.

 

Aber unmittelbar nach dem Tod Benedikts, dessen Leichnam noch aufgebahrt im Petersdom liegt, kündigt Erzbischof Gänswein ein "Enthüllungsbuch" an und gibt den Medien Interna über sein Verhältnis zu Papst Franziskus preis.

 

Ich brauche das Buch nicht erst lesen um der Meinung zu sein, dass dieses Vorgehen von Erzbischof Gänswein irgedwie von langer Hand vorbereitet wirkt. Und ich finde den Zeitpunkt irgendwie sehr pietätlos und respektlos gegenüber dem gerade verstorbenen Benedikt und den Menschen, die um ihn trauern.

 

 

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vor 32 Minuten schrieb Guppy:
vor 47 Minuten schrieb Die Angelika:

Diese These würde, so sie denn zutrifft, auf einen sehr miesen Charakter schließen lassen...

 

Hast du eine andere Erklärung? Ich meine, wenn Erzbischof Gänswein in einigen Jahren seine Memoiren schreiben und darin auch seine persönliche Enttäuschung über Franziskus zum Ausdruck bringen würde, wäre das ja noch was anderes vielleicht.

 

Aber unmittelbar nach dem Tod Benedikts, dessen Leichnam noch aufgebahrt im Petersdom liegt, kündigt Erzbischof Gänswein ein "Enthüllungsbuch" an und gibt den Medien Interna über sein Verhältnis zu Papst Franziskus preis.

 

Ich brauche das Buch nicht erst lesen um der Meinung zu sein, dass dieses Vorgehen von Erzbischof Gänswein irgedwie von langer Hand vorbereitet wirkt. Und ich finde den Zeitpunkt irgendwie sehr pietätlos und respektlos gegenüber dem gerade verstorbenen Benedikt und den Menschen, die um ihn trauern.

Passiert ja nicht oft, aber hier stimme ich dir dann doch zu.

Das ist auch mein Bild von diesem Vorgang.

Auch ein schmerzerfülltes Enthüllungsbuch schreibt man nicht über Nacht, soll es mehr als fünf Seiten haben. Und selbst dann: Bis es durch den Verlag so durch ist, das man es ankündigen kann dauert das auch noch seine Zeit.

 

Und natürlich hat Die Angelika recht: Wenn dieser Eindruck stimmen sollte, dann wäre das kein Ausdruck eines guten Charakters.

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Die italienische Kindl Version kann bei Amazon bereits bestellt werden, am 12. Januar ist das gute Stück zu haben:

 

"Heute, nach dem Ableben des emeritierten Papstes, ist es an der Zeit, dass der derzeitige Präfekt des Päpstlichen Hauses die Wahrheit über die eklatanten Verleumdungen und obskuren Manöver sagt, die vergeblich versucht haben, einen Schatten auf das Lehramt und die Handlungen des deutschen Papstes zu werfen, und so endlich das wahre Gesicht eines der größten Protagonisten der letzten Jahrzehnte zu zeigen, der von den Kritikern allzu oft zu Unrecht als Panzerkardinal oder "Gottes Rottweiler" verunglimpft wurde. Ein authentischer und offener Bericht, in dem Monsignore Gänswein, unterstützt von der sachkundigen Feder des Vatikanisten Saverio Gaeta, eine maßgebliche Rekonstruktion einer für die katholische Kirche ganz besonderen Zeit bietet und dabei auch Fragen zu rätselhaften Ereignissen wie den Vatileaks-Dossiers und den Geheimnissen des Orlandi-Falls, dem Pädophilie-Skandal und den Beziehungen zwischen dem emeritierten Papst und seinem Nachfolger Franziskus anspricht. Das Ergebnis ist ein intensives Zeugnis für die Größe eines Mannes, eines Kardinals, eines Papstes, der die Geschichte unserer Zeit geprägt hat und der hier als Leuchtturm theologischer Kompetenz, lehrmäßiger Klarheit und prophetischer Weisheit erscheint."

 

 

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Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, dass Benedikt von dem Buch wusste und Gänswein gesagt hat: "Wenn Sie das veröffentlichen, während ich lebe, kostet es mich die Heiligsprechung. Nach meinem Tod können Sie machen, was Sie wollen."

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vor 9 Stunden schrieb Frank:

Ratzingers Rolle im Missbrauchs-Komplex ist... na sagen wir widersprüchlich. 

 

Für die Römer dem Augenschein nach nicht. Das sogenannte Rogitum, eine Urkunde, die wichtige Stationen des Lebenslaufs und der Amtsführung eines verstorbenen Papstes nachzeichnet, hebt ohne den Schatten eines Zweifels das Engagement Joseph Ratzinger/Benedikts für die Missbrauchsbekämpfung hervor. Das ist gewissermaßen die offizielle und amtliche Lesart dieser Vorgänge und hat künftige Befassungen mit diesem Komplex - zumindest für die offizielle päpstliche Geschichtsschreibung - bereits präjudiziert. 

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Ehrlich gesagt erkenne ich anhand der Beschreibung des Buches keinen Aufhänger für einen Skandal. Zu Gänswein's Auftrag, zumindest so wie er ihn selbst zu verstehen scheint, gehört(e), den früheren Papst Benedikt XVI. gegen Verleumdung und Ungerechten Zusetzungen zu verteidigen. Es wirkt wie eine Kritikerabrechnung. Die scheint er schon früh niedergeschrieben zu haben. Papst Franziskus wird hier im Rahmen seines Verhältnisses zu Benedikt XVI. thematisiert, aus dem Klappentext kann ich zu diesem Thema erstmal nichts negatives ableiten. Aus meiner Sicht hat Gänswein das Buch gerade deshalb jetzt veröffentlicht, weil er den Kritikern von Papst Benedikt XVI. gar keinen Raum lassen will.

 

Ein bisschen wirkt es auf mich, als wäre der Tod von Papst Benedikt XVI. gerade der Anlass, um noch einmal die Linie zwischen dem Konservativen und Progressiven Lager nachzuziehen. Hier Papst Franzsikus mit seinen liberalen Theologie, der mal im Flugzeug aus dem Nähkästchen plaudert, dort Papst Benedikt XVI. mit seiner klaren und theologisch brillanten Denkweise, der letzten Bastion des Katholizismus. Bischof Bätzing hatte ja anlässlich der Trauerveranstaltungen anlässlich des Todes auch nichts besseres zu tun, als wieder einmal ein Statement abzugeben, das unser aktueller Papst natürlich voll cool mit dem synodalen Weg ist. Den traurigen Anlass für solche Statements zu missbrauchen wäre mindest nicht weniger geschmacklos als ein Enthüllungsbuch von Gänswein, soweit es überhaupt eines ist.

 

Alles in allem sollten wir aufpassen, dass wir uns nicht von diesem Zwist mitreißen lassen, für den manche Interessengruppen in der Kirche den Tod des früheren Papstes instrumentalisieren.

bearbeitet von Reisender
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vor 4 Stunden schrieb Studiosus:
vor 13 Stunden schrieb Frank:

Ratzingers Rolle im Missbrauchs-Komplex ist... na sagen wir widersprüchlich. 

 

Für die Römer dem Augenschein nach nicht. Das sogenannte Rogitum, eine Urkunde, die wichtige Stationen des Lebenslaufs und der Amtsführung eines verstorbenen Papstes nachzeichnet, hebt ohne den Schatten eines Zweifels das Engagement Joseph Ratzinger/Benedikts für die Missbrauchsbekämpfung hervor. Das ist gewissermaßen die offizielle und amtliche Lesart dieser Vorgänge und hat künftige Befassungen mit diesem Komplex - zumindest für die offizielle päpstliche Geschichtsschreibung - bereits präjudiziert. 

Vorläufig präjudiziert. Vorläufig. 

Sofern man Benny16 nicht vorher heilig spricht und sofern die Historiker ihre Arbeit machen wird man in 10 - 20 oder auch erst in 50 Jahren klarer sehen... und dann wird auch die offizielle päpstliche Geschichtsschreibung differenzierter aussehen. 

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vor 4 Stunden schrieb Studiosus:

 

Für die Römer dem Augenschein nach nicht. Das sogenannte Rogitum, eine Urkunde, die wichtige Stationen des Lebenslaufs und der Amtsführung eines verstorbenen Papstes nachzeichnet, hebt ohne den Schatten eines Zweifels das Engagement Joseph Ratzinger/Benedikts für die Missbrauchsbekämpfung hervor. Das ist gewissermaßen die offizielle und amtliche Lesart dieser Vorgänge und hat künftige Befassungen mit diesem Komplex - zumindest für die offizielle päpstliche Geschichtsschreibung - bereits präjudiziert. 

 

Es schreiben bekanntermaßen die Sieger die Geschichte auf Kosten der Verlierer. 

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vor 34 Minuten schrieb Frank:

Sofern man Benny16 nicht vorher heilig spricht und sofern die Historiker ihre Arbeit machen wird man in 10 - 20 oder auch erst in 50 Jahren klarer sehen... und dann wird auch die offizielle päpstliche Geschichtsschreibung differenzierter aussehen. 

Ja. Und dann wird man (hoffentlich!) auch ohne Schaum vor dem Munde bewerten können, ob sein Verhalten bei den Missbrauchsfällen unentschuldbar leichtsinnig oder entschuldbar zeittypisch üblich war.

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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

und hat künftige Befassungen mit diesem Komplex - zumindest für die offizielle päpstliche Geschichtsschreibung - bereits präjudiziert.

Die römisch-kuriale Interpretationslinie möglicherweise, allerdings stellt diese mittlerweile nur noch einen minimalen Faktor in der Rezeptionsgeschichte dar.

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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

 

Für die Römer dem Augenschein nach nicht. Das sogenannte Rogitum, eine Urkunde, die wichtige Stationen des Lebenslaufs und der Amtsführung eines verstorbenen Papstes nachzeichnet, hebt ohne den Schatten eines Zweifels das Engagement Joseph Ratzinger/Benedikts für die Missbrauchsbekämpfung hervor. Das ist gewissermaßen die offizielle und amtliche Lesart dieser Vorgänge und hat künftige Befassungen mit diesem Komplex - zumindest für die offizielle päpstliche Geschichtsschreibung - bereits präjudiziert. 

Verwundert nicht wirklich. 

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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Ja. Und dann wird man (hoffentlich!) auch ohne Schaum vor dem Munde bewerten können, ob sein Verhalten bei den Missbrauchsfällen unentschuldbar leichtsinnig oder entschuldbar zeittypisch üblich war.

Ich stelle mir das herausfordernd vor, solange die Ratzinger-Anhänger wie ein Mantra wiederholen, dass Kritiker ihres Idols ihm grundsätzlich theologisch unterlegen, sprungbereit feindselig und/oder weniger katholisch seien. 

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Gerade eben schrieb Spadafora:

hätte man das Thema nicht erwähnt wäre es auch wieder nicht recht

Ich finde es von @Studiosussuper, dass er auch Dinge erwähnt, die unangenehm sind. Viele neigen dazu, schön zu reden, was nicht schön ist.

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vor 25 Minuten schrieb OneAndOnlySon:

grundsätzlich theologisch unterlegen

Das ist nicht schwer. Im Gegenteil, es dürfte nur Wenige geben, die Ratzinger theologisch-argumentativ gewachsen sind.

Was aber nicht heißt, daß er immer recht hatte. Oder es zu seiner Theologie keine Alternativen gäbe.

vor 27 Minuten schrieb OneAndOnlySon:

sprungbereit feindselig

Das halte ich für eine Unterstellung.

Wundert mich aber nicht, so werden Idole halt verteidigt.

vor 27 Minuten schrieb OneAndOnlySon:

weniger katholisch

Das ist eine unterirdische Unterstellung!

Und wer das behauptet, verlässt damit die argumentative Ebene.

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vor 26 Minuten schrieb Moriz:

Das ist eine unterirdische Unterstellung!

Und wer das behauptet, verlässt damit die argumentative Ebene.

Aber keine so seltene:

vor 3 Stunden schrieb Reisender:

Hier Papst Franzsikus mit seinen liberalen Theologie, der mal im Flugzeug aus dem Nähkästchen plaudert, dort Papst Benedikt XVI. mit seiner klaren und theologisch brillanten Denkweise, der letzten Bastion des Katholizismus.

Egal ob es @Reisender nun selbst so meint oder er nur die typische Ausdrucksweise der Ratzinger-Anhänger paraphrasiert: Wenn Benedikt im Gegensatz zu Franziskus die "letzte Bastion des Katholizismus" ist, dann kann der Papst eben nicht so ganz katholisch sein. 

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vor 3 Minuten schrieb Guppy:

Gibt es das Buch von Erzbischof Gänswein denn auch auf Deutsch oder nicht auf Italienisch?

Ich meine, die deutsche Ausgabe soll im Februar bei Herder verlegt werden.

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Das Buch wird vielleicht auch amüsant:

 

“Als Papst Franziskus den emeritierten Papst Benedikt freundschaftlich als „weisen Großvater“ bezeichnet hatte, antwortete Papst Benedikt: „Ich bin nur 9 Jahre älter als er.“

 

Zur Zeit wird das Buch skandalisiert, das fördert die Verkaufszahlen - Timing und Methode sind perfekt gewählt. Man merkt die Jahrhunderte alte Erfahrung im Ablasshandel. Monsignore Gänswein wird damit wohl ausgesorgt haben, das sei ihm vergönnt.

 

Das Buch soll im Februar auf deutsch bei Herder erscheinen, das habe ich auch gelesen. Spanisch wäre auch nicht ungeschickt…

 

Wer es nicht aushält, kann ja den ersten Band schon bestellen. Da geht es um die ersten Jahre nach dem Rücktritt.

bearbeitet von Frey
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vor 13 Minuten schrieb Frey:

Das Buch wird vielleicht auch amüsant:

 

“Als Papst Franziskus den emeritierten Papst Benedikt freundschaftlich als „weisen Großvater“ bezeichnet hatte, antwortete Papst Benedikt: „Ich bin nur 9 Jahre älter als er.“

 

Ist dir bekannt, in welchem Kontext Papst Franziskus ihn so bezeichnete?

Wenn man den Kontext berücksichtigt, dann ist mMn Papst Benedikts Antwort entweder eine Dumm- oder eine Bosheit. Da er durchgängig als hochintelligent beschrieben wird, muss ich wohl eher davon ausgehen, dass diese Antwort eine Bosheit war.

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vor 5 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Ist dir bekannt, in welchem Kontext Papst Franziskus ihn so bezeichnete?

Wenn man den Kontext berücksichtigt, dann ist mMn Papst Benedikts Antwort entweder eine Dumm- oder eine Bosheit. Da er durchgängig als hochintelligent beschrieben wird, muss ich wohl eher davon ausgehen, dass diese Antwort eine Bosheit war.

Das ist nun typische Auslegungssache. Wir können den einen nicht mehr fragen und den Jüngeren: Für ihn hoffentlich unwichtig.

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