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Aus Liebe zum Leben


Touch-me-Flo

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Kein Mensch, auch kein Priester, dem das zölibatäre Leben bis dato gelingt, wird dir ein Patentrezept geben können.

 

Hab ich bisher auch von keinem verlangt - ein Patentrezept, sondern Rat und Gespräch.

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Diese Predigt habe ich heute morgen gehalten:

 

hallo Touch-me-Flo,

 

Hochachtung von mir. ;)

 

dafür, daß Du Deine Predigt hier ganz öffentlich zur Diskussion gestellt hast.

 

Traut sich nicht jeder.

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Tut mir leid, wenn ich leider keine Religionslehrerin um Rat fragen kann, wie das mit dem Zölibat gelingen kann.

 

ich hatte in bildnerische erziehung eine nonne als lehrerin. ich habe von ihr wichtes gelernt, wie das mit der paarbeziehung klappen kann, weil ich von ihr viel von ihrer erotik und ihrem begehren gelernt habe. diese nonne wirkte ganz karg, fast ein bißchen verhärmt, sehr zurückgenommen - aber sie hat akte gemalt, bei denen jeder pinselstrich wie die spur einer nach dem begehrten körper ausgestreckten hand war. sie hat mit mir auch über ihr begehren gesprochen, über ihre hand, die niemals einen begehrten körper berührte, die das begehren aber sehr gut kannte (das hat sie gesagt, das sah man aber auch in ihren bildern). von dieser nonne habe ich gelernt, mit meinem begehren so umzugehen, daß ich heute eine beziehung führen kann, und zwar nicht, weil sie mir erklärt hätte, wie paarbeziehungen funktionieren, sondern weil sie mich ein stück weit daran teilhaben ließ, wie sie in ihrer enthaltsamkeit mit ihrem begehren umgeht.

 

von einem priester habe ich auch etwas gelernt, das heute für meine beziehung sehr wichtig ist. er hat mir davon erzählt, wie fern gott für ihn immer wieder ist, wie gott ihm nicht antwortet, wie alleingelassen, ignoriert und zurückgewiesen er sich manchmal von gott fühlt. und er hat mir erzählt, und ich habe es an seinem leben miterleben dürfen, wie er auch diesen schweigenden gott immer wieder lieben kann, wie er, auch wenn er sich von gott ignoriert fühlt, an seiner beziehung zu gott festhält, und wie so, sogar in den schlimmsten durststrecken, beziehung mit gott doch immer wieder gelingt. mein liebster ist depressiv. immer wieder fühle ich mich von ihm, wenn es ihm schlecht geht und er total zumacht, alleingelassen, ignoriert und zurückgewiesen. von diesem priester habe ich viel darüber gelernt, daß und wie liebe auch solches sich-allein-fühlen immer wieder tragen kann. von diesem priester habe ich wirklich essentielles gelernt, ohne das meine beziehung zu meinem liebsten vielleicht schon gescheitert wäre. und auch hier nicht, weil er mir erklärt hätte, wie paarbeziehungen zwischen menschen funktionieren, sondern weil er mich ein stück weit daran teilhaben ließ, wie er seine liebe zu gott lebt.

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Mit 22 habe ich das auch deutlich anders empfunden ... und viele Zölibatäre sagen auch immer wieder, dass sie erst im Laufe des Lebens gemerkt haben, worauf sie verzichten - ebenso wie Eheleute sagen, dass sie nicht wüssten, ob sie diesen Weg noch mal gehen würden.

 

Eben. Das geht jedem so und wer das noch vor sich hat, kann sich das sowie noch nicht vorstellen. Deswegen sind die Versuche von TMF, seine Entscheidung hier zu begründen, notwendig unzulänglich. Man muß sich da einfach hineinfallen lassen und darauf vertrauen, daß es schon gut geht.

 

ja wenn er das nur täte!

Nur erweckt sein Auftreten hier offenbar bei einigen "Forennamen" und "Avataren" den fatalen Eindruck, als müsse er sich ständig mit Halleluja- und Hosianna-Gesängen aufputschen, um überhaupt irgendwie gehen zu können. Das Ziel scheint ihn aufzuputschen wie eine Art Droge. Er schreibt fast wie im Rausch.

 

Ich glaube nicht, daß er Weihrauch snieft. - Aber du mußt mal bedenken, daß die Leseerfahrung heutiger Jugendlicher sehr gering ist, deshalb finden sie schwer zu einem eigenen Stil im sprachlichen Ausdruck. Und wenn man dann eben ein paar theologische Traktate gelesen hat und sonst nicht viel anderes, prägt das auch die Sprache. - Dann ist ein mündlicher Vortrag immer noch anders in der Wirkung als ein geschriebener Text. - Und schließlich erreicht kaum einer die Hohe Schule der Sprachkunst, für die grad eben kalinka wieder einmal ein Beispiel geliefert hat.

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Franciscus non papa
Diese Predigt habe ich heute morgen gehalten:

 

hallo Touch-me-Flo,

 

Hochachtung von mir. ;)

 

dafür, daß Du Deine Predigt hier ganz öffentlich zur Diskussion gestellt hast.

 

Traut sich nicht jeder.

 

 

naja, meine ersten kompostionsversuche habe ich auch nicht in druck gegeben.

 

und wie es in einer anekdote so schöne heisst: erste versuche sollte man wie den ersten wurf von katzen ertränken....

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Über die Frage, ob es missraten war, ist man dort anderer Meinung gewesen.

Interessiert mich nicht, wer Dir dort höflich ins erwartungsvolle Gesicht gelogen hat. ;)

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Über die Frage, ob es missraten war, ist man dort anderer Meinung gewesen.

Interessiert mich nicht, wer Dir dort höflich ins erwartungsvolle Gesicht gelogen hat. ;)

 

Das du dich nicht schämst, Menschen, die du überhaupt nicht kennst, der Lüge zu bezichtigen. ;)

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Tut mir leid, wenn ich leider keine Religionslehrerin um Rat fragen kann, wie das mit dem Zölibat gelingen kann.

 

Warum nicht?

Du könntest aber mal wahrnehmen, dass hier zahllose Menschen sich mit Dir und Deiner Persönlichkeit beschäftigen und versuchen, Dich auf einiges aufmerksam zu machen ... und vielleicht auch mal darüber nachdenken, dass diese Menschen vielleicht nicht alle totale I****** sind ...

 

 

Laura

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Franciscus non papa

naja, so ein lieber netter junger mann hält eine predigt, er will ja mal priester werden....

 

da ist eigentlich von den "leuten" eher nicht mit wirklich offener kritik zu rechnen.

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naja, so ein lieber netter junger mann hält eine predigt, er will ja mal priester werden....

 

da ist eigentlich von den "leuten" eher nicht mit wirklich offener kritik zu rechnen.

 

Och von manchem der da war, hätte ich das schon erwartet, weil diese manchmal kein gutes Blatt an der Kirche und ihren Vertretern lassen.

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Tut mir leid, wenn ich leider keine Religionslehrerin um Rat fragen kann, wie das mit dem Zölibat gelingen kann.

 

Warum nicht?

Du könntest aber mal wahrnehmen, dass hier zahllose Menschen sich mit Dir und Deiner Persönlichkeit beschäftigen und versuchen, Dich auf einiges aufmerksam zu machen ... und vielleicht auch mal darüber nachdenken, dass diese Menschen vielleicht nicht alle totale I****** sind ...

 

 

Laura

 

Was ich nicht mag ist, wenn sich Leute, bei denen die Sympathie meinerseits fehlt, ständig versuchen sich in mein Leben zu drängen........ (Ich meine damit nicht dich.)

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Was ich nicht mag ist, wenn sich Leute, bei denen die Sympathie meinerseits fehlt, ständig versuchen sich in mein Leben zu drängen........ (Ich meine damit nicht dich.)

 

Nun denn, ich erlaube mir aber anzumerken, dass du es auch provozierst ...

Ich stelle hier nicht meine neuesten Erfahrungen in meinem Beruf ein und deute sie auch nicht unter dem Licht "meiner Berufung". Wenn ich es tun würde, dann müsste ich damit rechnen, genauso kritisiert zu werden wie Du. Ich stelle hier auch nicht meine Stundenentwürfe für den Unterricht ein - auch wenn ich sie ganz klasse finden würde (was ich aber nicht tue).

Wer seine Weltsicht preisgibt, muss damit rechnen, dass sie kritisiert wird. Insbesondere, wenn der Eindruck entsteht, er oder sie hielte sich für besonders berufen.

 

Laura

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Hallo Florian,

 

mit welcher Absicht hast du eigentlich dein/E Zeugnis/Predigt hier eingestellt?

 

alles Liebe

 

Angelika

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Hallo Florian,

 

mit welcher Absicht hast du eigentlich dein/E Zeugnis/Predigt hier eingestellt?

 

alles Liebe

 

Angelika

 

Die Antwort findest du auf Seite 1 dieses Threads. ;)

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Diese Predigt ist in ihrem Wert nur mehr mit dem seinerzeit von Udalricus gedichteten Lied vergleichbar ;)
Meinst du "Wann wird die Kirche wieder blühen?", "Mir nach, spricht Christus, unser Star!" oder die "Bene-Hymne"?
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Was ich nicht mag ist, wenn sich Leute, bei denen die Sympathie meinerseits fehlt, ständig versuchen sich in mein Leben zu drängen........ (Ich meine damit nicht dich.)

 

Nun denn, ich erlaube mir aber anzumerken, dass du es auch provozierst ...

Ich stelle hier nicht meine neuesten Erfahrungen in meinem Beruf ein und deute sie auch nicht unter dem Licht "meiner Berufung". Wenn ich es tun würde, dann müsste ich damit rechnen, genauso kritisiert zu werden wie Du. Ich stelle hier auch nicht meine Stundenentwürfe für den Unterricht ein - auch wenn ich sie ganz klasse finden würde (was ich aber nicht tue).

Wer seine Weltsicht preisgibt, muss damit rechnen, dass sie kritisiert wird. Insbesondere, wenn der Eindruck entsteht, er oder sie hielte sich für besonders berufen.

 

Laura

 

Genau. Überlege mal, wie du bei einem unvoreingenommenen Betrachter ankommst. Du gibst so viel von dir preis, grade du versteckst dich ja nicht hinter einem Avatar, da darfst du dich nicht wundern, wenn andere das, was du ihnen preisgibst, auch (kritisch) kommentieren. Das hat dann mit "ins Leben drängen" nix zu tun - du präsentierst dich ja und forderst manchen Kommentar geradezu heraus. So gut es ist, dass du deine Berufung nicht versteckst, aber du kannst nicht erwarten, dass dich alle so unkritisch sehen wie die Besucher deiner CB-Werbe-Messe. Und wer austeilt, muss halt auch einstecken können...

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Hallo Florian,

 

mit welcher Absicht hast du eigentlich dein/E Zeugnis/Predigt hier eingestellt?

 

alles Liebe

 

Angelika

 

Die Antwort findest du auf Seite 1 dieses Threads. ;)

 

 

Dort steht, dass du dein Leben mit uns teilen wollest.

Wenn du etwas teilen willst, dann musst du es loslassen können.

Genau das gelingt dir, zumindest mit deinem Zeugnis/deiner Predigt nicht.

Du hältst es fest, verteidigst jede einzelne Formulierung mit Zähnen und Klauen. Dann schreibst du sogar (sinngemäß), dass wir von dir nichts wissen könnten, weil das hier ja nur Forennamen und Avatare seien. Du mauerst, obwohl du eingangs vorgabst, dein Leben (!!!) mit uns teilen zu wollen.

Das ist sehr widersprüchlich.

Kann es sein, dass du dir gar nicht ganz im Klaren über deine Absichten hier bist?

 

alles Liebe

 

Angelika

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Kann es sein, dass du dir gar nicht ganz im Klaren über deine Absichten hier bist?

 

alles Liebe

 

Angelika

 

 

Wenn ich mir noch eine offene Rückmeldung erlauben darf: Für mich kommen viele Deiner Postings rüber als wolltest Du sagen: "Schaut mal, so lebt es sich, wenn man besonders berufen ist. Ich gehe den besonders schweren Lebensweg. Und davon möchte ich euch möglichst viele Details mitteilen. Bitte bewundert mich!"

Du vergisst, dass hier viele Leute sind, deren Priesterbild ein anderes ist ... und die ihre Erfahrungen mit "ach so berufenen Priestern" gemacht haben - und sich vielleicht auch intensiv mit einer eigenen Berufung auseinandergesetzt haben.

 

Laura

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Diese Predigt ist in ihrem Wert nur mehr mit dem seinerzeit von Udalricus gedichteten Lied vergleichbar ;)
Meinst du "Wann wird die Kirche wieder blühen?", "Mir nach, spricht Christus, unser Star!" oder die "Bene-Hymne"?

 

 

Hilfe!

 

Dumme Frage: Meint er das ernst oder sind das Beiträge den Gemeindefasching?

 

Laura

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Was ich nicht mag ist, wenn sich Leute, bei denen die Sympathie meinerseits fehlt, ständig versuchen sich in mein Leben zu drängen........ (Ich meine damit nicht dich.)

Wer sein Leben in einem öffentlichen Internetforum breittritt (und noch dazu in dem Maße, in dem Du das tust), nimmt das in Kauf.

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Diese Predigt ist in ihrem Wert nur mehr mit dem seinerzeit von Udalricus gedichteten Lied vergleichbar ;)
Meinst du "Wann wird die Kirche wieder blühen?", "Mir nach, spricht Christus, unser Star!" oder die "Bene-Hymne"?

 

 

Hilfe!

 

Dumme Frage: Meint er das ernst oder sind das Beiträge den Gemeindefasching?

 

Laura

Sagen wir so: Ernst mit humoristischer Note
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„Wow du bisch schon richtig des Vorbild“, so schrieb mir ein Ministrant hier aus O. vor einigen Wochen im ICQ. Ich hab mich mit ihm darüber unterhalten, warum ich Priester werden möchte. Ich sagte ihm ich möchte für die Menschen dasein, möchte, das kostbarste was ich hab, mein Leben, mit den Menschen teilen. Und dann kam von ihm der Satz „Wow du bisch schon richtig des Vorbild“. Aber erstmal für alle, die mich noch nicht kennen, ich heiße Florian ******, bin 22 Jahre und komme aus der Seelsorgeeinheit E., das liegt zwischen Karlsruhe und Heilbronn. Aber auch hier in Winden bin ich doch bei einigen nicht unbekannt, meine Godi wohnt auf der Selbig in B. . So hab ich unzählige Wochen und Tage dort verbracht. Daheim besuchte ich die Realschule und anschließend das Wirtschaftsgymnasium. Nach dem Abitur begann ich dann im Oktober 2007 meine Ausbildung am Priesterseminar in Freiburg.

„Quo vadis. Wohin gehst Du?“ , so lautet das diesjährige Jahresmotto unter dem wir die Studenten und Ausbilder der verschiedenen kirchlichen Ausbildungshäuser uns auf den Weg gemacht haben um in den verschiedensten Gemeinden und Seelsorgeeinheiten die Gottesdienste mitzufeiern und von unserem Berufungsweg Zeugnis abzulegen.

Das Jahresmotto entstammt einer Legende um den Apostel Petrus. Nach dem Nero den Christen in Rom die Schuld am Brand Roms zugeschoben hatte und sie verfolgen ließ, wollte Petrus aus Rom fliehen. Auf der via Appia begegnete ihm Christus und Petrus fragte ihn:“Quo vadis, Domine?“ Jesus antwortete ihm: „Venio Romam iterum crucifigi.“ Petrus erkannte, dass er vor seiner Berufung nicht fliehen kann und ging nach Rom zurück. Er ging den Weg der Nachfolge weiter, bis an ein Kreuz. Die Begegnung mit dem Ministranten ist sehr ähnlich und in solchen Momenten weiß ich warum ich diesen Weg gehe. Dem Ministranten gab ich danach zur Antwort: „Eigentlich bist DU mein Vorbild.“ Ich werde Priester aus Liebe zum Leben und zu den Menschen, diese sind meine Vorbilder und für diese gehe ich.

Aber wie kam das, dass ich Priester werden wollte? Warum entscheidet sich heute noch jemand für eine Lebensform die uns doch so unendlich fremd ist, werdet ihr euch vielleicht denken. Ich muss euch gleich sagen, eine genaue Antwort darauf habe ich auch nicht. Ich machte die typische katholische Laufbahn durch, wurde Ministrant und Oberministrant, die Jugendarbeit machte mir viel Spaß, und 2005 kam dann der Weltjugendtag in Köln. Ich war in unserer Seelsorgeeinheit im Vorbereitungsteam und dann auf dem Weltjugendtag auch als Teilnehmer dabei. Der Weltjugendtag war ein bisschen so etwas, wie mein Berufungserlebnis. Ich erlebte dort eine junge Kirche. Bis heute erinnere ich mich an die Worte: „Eine junge Kirche braucht junge Menschen und junge Menschen brauchen eine junge Kirche.“ Aus allen Erdteilen der Welt kamen damals viele junge Menschen in Köln zusammen und für eine Woche war Köln der Mittelpunkt der Welt – war Köln katholisch im wahrsten Sinne des Wortes nämlich allumfassend. Nach dem Weltjugendtag besucht ich für ein Infowochenende das Priesterseminar in Freiburg, die Atmosphäre dort hat mich schon ein wenig umgehauen. Dort lebten keine „stocksteifen Hinterwäldler“, sondern dort lebten junge Männer, die Freude haben am Glauben und diese Freude auch mit den Menschen teilen wollen. So kam es, dass ich mich um die Aufnahme bewarb und dann im Oktober 2007 meine Ausbildung begann. Das erste Jahr vor dem Studium war gleich angefühlt mit einigen Highlights. Neun Wochen verbrachten wir im Heiligen Land, lasen die Bibel und begegneten den Menschen, die heute im Heiligen Land leben. Seit dieser Zeit begleitet mich ein Satz aus dem Buch Jeremia: „Wie gut findest du deinen Weg, wenn du Liebe suchst.“ Zu dieser Suche habe ich mich ein halbes Jahr davor auf den Weg gemacht, als ich ins Seminar eintrat und die Suche dauert immer noch an und wird wohl ein Leben lang anhalten. In einem kurzen Satz ausgedrückt, warum ich Priester werden möchte könnte ich sagen: Aus Liebe zum Leben. Die Liebe zum Leben ist für mich die Liebe zu den Menschen. Ist die Liebe, die ich suche. Natürlich beinhaltet dieses Ja ich möchte Priester werden auch ein Nein, ich sage nein zu Ehe, Familie und eigenen Kindern. Dieser Verzicht ist nicht immer einfach, aber ich weiß für was und wenn ich es tue. Für die Menschen, die mir begegnen und für euch die Jugendlichen. Ich will euch und ihnen, dass was ich im Leben erfahren habe weitergeben und das ist die Liebe Gottes. Die Liebe Gottes die sich in besonderer Weise in den Sakramenten der Eucharistie und der Vergebung zeigen.

„Quo vadis. Wohin gehst Du?“ Ich folge der Liebe, die Gott ist. Ich wünsche euch und ihnen allen, dass ihr in eurem Leben den Ruf Gottes hört und jeder und jede seine Berufung findet. Wir gehen diesen Weg nicht alleine, sondern gemeinsam. Also lasst uns gehen….

Lieber Flo!

 

Ich kann mir vorstellen, dass diese Predigt in natura ganz gut rüber gekommen ist. Wenn Du dabei voll begeistert am Ambo stehst, dann werden sich viele einfach mit Dir gefreut haben. Die Leute sind ja nicht böswillig. Und die Hauptbotschaft "Hey guckt mal, ICH werde Priester" kommt bei Jung und Alt an.

 

Nur ist nicht ganz klar, was Du eigentlich sagen willst.

Willst Du einen Überblick davon geben, was man so als Schlüsselerlebnis zum Priesterwerden braucht?

Willst Du erzählen, was Dich gepackt hat?

Willst Du appellieren: "Schneidet Euch mal an mir, dem zertifizierten Vorbild, eine Scheibe ab?"

 

Im ersten Falle, hättest Du noch ein paar Dinge erwähnen müssen. Da kommt es auf den Informatinsgehalt an.

Im zweiten Falle hättest Du Dich besser auf einen Punkt konzentriert, und den dann ausgefaltet. (Das wäre wahrscheinlich das interessanteste Glaubenszeugnis. Da hätte man richtig was mitnehmen können.)

Im dritten Falle wirkt es arrogant. Das sollte man lassen. (Ich glaube, dass hier im Forum schon viele die Predigt auf diese Weise gehört haben. Dieser Aspekt zielt auch tatsächlich auf eine Beweihräucherung ab.)

 

Wirklich in Frage für ein Glaubenszeugnis kommt nur das Zweite. Und das kommt bei Deiner Predigt zu kurz. Es ist zu wenig konkret. Hättest Du von einem Erlebnis auf dem Weltjugendtag gesprochen und ausgefaltet, was das für Dich bedeutet, wäre es besser gewesen. Du hättest auch das mit dem Bibeltext in Israel nehmen können. Das wäre allerdings weit schwieriger. Lieber nur eines sagen, und das richtig. Da kann man dann was mitnehmen.

 

Vom "Aus Liebe zu den Menschen" rate ich Dir eher ab. So weit bist Du noch nicht, Du Liebender der Homosexuellen. Das Thema wäre gut, aber da muss ein wenig mehr dahinter stehen.

 

Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass die Predigt gut angekommen ist. Da haben sich Leute einfach an Dir erfreut. Sogar Deine frappierende Naivität, wie Du Beweihräucherung heischst, ohne das überhaupt bewusst wahrzunehmen, wird Dir dafür locker verziehen. Die Leute grinsen sich was und erinnern sich: "So habe ich auch mal wie ein junger Hund mit dem Schwänzchen wedeln können!" Naivität wirkt charmant.

Nur nimmt man auf Dauer nicht genug mit. Da ist kein plastisches Bild vor Augen, an dem man sich selbst schleifen kann; wo man sagen kann: "Da kenne ich Ähnliches. Und - guck mal - ach so bringt der das auf die Reihe. Interessant. Mal gucken, wie ich das mache."

 

Im Prinzip zeigst Du für ein Glaubenszeugnis zu wenig von Dir her. Begeisterung für Weltjugendtag, Israelurlaub mit Bibellektüre und "Aus Liebe für die Menschen" sind doch nur Überschriften. Das kann doch jeder sagen. Und ja, ich finde Weltjugendtag, Israel und Bibellektüre auch gut. Wie toll! Aber wie viel ist das schon?

 

Wenn Du mehr, als Beweihräucherung willst, dann musst Du mehr von Dir hergeben. Dann musst Du mehr ins Eingemachte einsteigen. Und das kostet in der Vorbereitung dann um ein Vielfaches mehr. Aber es lohnt sich. Auf die Dauer gewiss. Denn auf die Dauer wirst auch Du Dich nicht damit zufrieden geben, dass hinterher die Leute Dich anstrahlen und Dir sogar zuklatschen.

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nun, es soll ja mal eine Zeit gegeben haben, da wurde der Ministrantendienst als Vorbereitung zum Priesteramt gesehen...

lauter kleine Priesterablegerchen....

 

 

Da lebst Du aber ganz gealtig hinter den Mond....

Sagt einer der genau das Gegenteil in der heutigen Zeit erlebt...

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Was ich nicht mag ist, wenn sich Leute, bei denen die Sympathie meinerseits fehlt, ständig versuchen sich in mein Leben zu drängen........ (Ich meine damit nicht dich.)

Wer sein Leben in einem öffentlichen Internetforum breittritt (und noch dazu in dem Maße, in dem Du das tust), nimmt das in Kauf.

Hat TMF ja auch getan. Und das ist jenseits seiner Naivität seine edelste Seite, dass er sich auch einem Publikum aussetzt, das über seinen jugendlichen Charme keineswegs nur begeistert ist, sondern Anfragen stellt, womöglich sogar "puh" ruft und seine Grenzen aufweist.

(Ich halte die ernsthafte Teilnahme an diesem Forum sowieso für einen edlen Charakterzug. Und das gilt auch für Grapschmich_Flo.)

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